Reaktionen und Analysen zu den Predigten der Kirchentags-Schlussgottesdienste

Der Wiesmoorer Pastor Quinton Ceasar predigt beim Schlussgottesdienst auf dem Hauptmarkt beim 38. Evangelischen Kirchentag in Nürnberg.

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Die Predigten bei den Schlussgottesdiensten des Deutschen Evangelischen Kirchentags in Nürnberg haben für viel Wirbel gesorgt. Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hat, gibt es inzwischen Beiträge, die sich um eine differenzierte Aufarbeitung der Debatte bemühen. Eine Übersicht:

„Wer queer sagt, wird Hass ernten“ (Christiane Florin, Kommentar im Deutschlandfunk, Dlf-Audiothek, 17.06.2023) 

Hoffnungsfroh gespannt – Quinton Ceasars popkulturelle Predigt als Phänomen (Horst Gorski für Zeitzeichen, 16.06.2023)

72 Stunden zu spät – Quinton Ceasars Predigt und die kirchliche Krisenkommunikation (Arnd Henze für Zeitzeichen, 15.06.2023) 

„Der Kirchentag steht hinter ihnen“ (Philipp Greifenstein, Die Eule, 14.06.2023) 

Hintergrund: Die Predigenden der Schlussgottesdienste beim Kirchentag sahen sich im Anschluss in den sozialen Medien einer Welle des Hasses ausgesetzt. Neben Alexander Brandl, Pfarrer und Blogger aus München, stand insbesondere der Wiesmoorer Pastor Quinton Ceasar im Kreuzfeuer der Kritik. Vielfach waren die Angriffe gegen ihn auch rassistisch motiviert – womit sich manche Aussagen aus seiner Predigt im Nachhinein bestätigten.

Die hannoversche Landeskirche hat die Attacken in aller Deutlichkeit zurückgewiesen. „Über die Aussagen und Inhalte einer Predigt auch kontrovers zu diskutieren, ist legitim. Aber die Art und Weise, in der das aktuell vor allem in den digitalen Medien geschieht, lehnen wir entschieden ab“, sagte Sprecher Benjamin Simon-Hinkelmann. Beim Kirchentag hätten die Teilnehmenden kontroverse Themen wertschätzend und respektvoll miteinander diskutiert. „Das hätten wir uns auch für diese Diskussion gewünscht.“

Auch die Nordkirche hat sich mit den Predigenden solidarisiert. „Wir treten für eine diskriminierungsfreie und rassismuskritische Kirche ein, die für alle ein sicherer Ort wird“, heißt es in einem Statement.

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EMA