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4. Oktober 2023
 
 
TopThema
Mit Liebe und Herzblut gebacken
 
Im Kloster Loccum ist am 1. Oktober die Spendenaktion „5.000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ eröffnet worden. Mehr als 200 Brote hatten Konfirmandinnen und Konfirmanden am Morgen in einer lokalen Bäckerei unter fachkundiger Anleitung gebacken. Nach einem feierlichen Gottesdienst wurden die Backwaren gegen Spenden für Bildungsprojekte in Malawi, Myanmar und Paraguay abgegeben.
 
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Wochenspruch
 
 
 
Gefragt
DREI FRAGEN ZUM ERNTEDANKFEST...
 
 
...an Wolfgang Reinbold. Der Theologe lehrt Neues Testament an der Georg-August-Universität Göttingen und ist Referent für Kirche und Islam der Landeskirche Hannovers. 
 
 
Herr Reinbold, heutzutage verbinden die meisten Menschen das Erntedankfest mit der Kirche. Sind die Ursprünge des Fests überhaupt christlich?

Reinbold: Nein, Erntedankfeste gibt es in fast allen Kulturen. Sie gehören zu den Ur-Festen der Menschheit. Warum das so ist, liegt auf der Hand: Wenn wir nichts ernten, können wir nicht leben, ganz gleich, welcher Kultur, welcher Religion wir angehören. Die drei großen Feste der Bibel haben allesamt einen Bezug zur Ernte. Das Fest der Ungesäuerten Brote, das man später „Passa“ oder auch „Pessach“ nannte, war das Fest zur Gerstenernte. Das Wochenfest, das wir heute „Pfingsten“ oder jüdisch „Schavuot“ nennen, war das Fest zur Weizenernte. Und das Laubhüttenfest, genannt „Sukkot“, war das Fest zur Weinlese. Das Erntedankfest fällt dagegen bis heute im Kirchenjahr aus dem Rahmen. Es ist das einzige Fest im Jahreskreis, das sich auf das natürliche Jahr bezieht und das keinen Bezug zu Christus hat.

Zum Erntedank-Brauchtum gehört es insbesondere in ländlichen Gegenden, den Altarraum üppig mit Feldfrüchten und Gartenblumen zu schmücken. Wie entwickelte sich dieser Brauch – und was bedeutet er?

Reinbold: Dieser Brauch knüpft unmittelbar an die Erntefeste an, wie sie in der Antike allgemein üblich waren. Er entwickelte sich an manchen Orten schon im dritten Jahrhundert. Für das älteste Christentum war das ein durchaus riskantes Experiment. Denn grundsätzlich grenzte man sich ja von den, wie es hieß, „heidnischen“ Kulten ab und betonte die Bedeutung des Glaubens an den einen Gott und seinen gekreuzigten und auferstandenen Sohn Jesus, den Christus. Beim Erntedank aber feierte man im Wesentlichen so, wie es die anderen – also auch die „Heiden“ - taten. Deshalb gab es in der Geschichte der Christenheit nie einen klar definierten Termin für das Erntedankfest. Man feierte das Fest vielmehr zu dem Zeitpunkt, an dem es vor Ort jahreszeitlich passte. Bis heute steht es in den Gottesdienstordnungen ganz hinten im Anhang, unter der Überschrift „Besondere Tage und Anlässe“. Und erst seit einigen wenigen Jahren hat sich erstmals ein fixer Termin ergeben, nämlich der erste Sonntag im Oktober.

In Zeiten der Klimakrise und einer industrieller werdenden Landwirtschaft ändern sich die Vorzeichen des Erntedankfestes. Wirken die romantischen Acker- und Gartenstillleben vor den Altären angesichts dessen nicht wie ein Widerspruch zur Wirklichkeit?

Reinbold: Die Gefahr besteht in jedem Erntedank-Gottesdienst, in der Tat. Dann ist es wie bei manchen Lebensmittel-Etiketten: Die Produkte sind in Massentierhaltung erzeugt, auf der Packung sieht es aber aus wie bei Heidi auf der Alm. Es scheint mir daher wichtig, die Erntedankfeste so zu feiern, dass sie zur tatsächlichen Situation der Landwirtinnen und Landwirte und der Erzeugung der Lebensmittel passen. Und vor allem: Sie sind meines Erachtens eine Chance, dass wir uns den Wert unserer Lebensmittel immer wieder neu in Erinnerung rufen. Wir sind es in Deutschland gewohnt, dass auf dem Markt und in den Regalen der Supermärkte immer alles reichlich vorhanden ist. Wie wenig selbstverständlich das ist, spüren wir nur selten, etwa dann, wenn wir von Hochwasser oder Dürre betroffen sind. Das Erntedankfest ist ein Anlass, sich an die Ur-Erfahrung zu erinnern, die in der Bibel so präsent ist: Wir haben die Ernte nicht selbst in der Hand. An Gottes Segen ist alles gelegen.
 
 
 
SCHAUFENSTER
PRÄSIDENTIN WECHSELT INS JUSTIZMINISTERIUM
 
 
 
Dr. Stephanie Springer (56), Präsidentin des Landeskirchenamts der Landeskirche Hannovers, wechselt ins Niedersächsische Justizministerium. Sie wird dort als Abteilungsleiterin für den Bereich Justizvollzug zuständig sein. Die Juristin tritt ihre neue Stelle bereits am 23. Oktober 2023 an.
 
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ERSTES KIRCHLICHES BAUAMT NEUEN ZUSCHNITTS
 
 
 
In Aurich startet jetzt das erste Bauamt neuen Zuschnitts: Mit dem Kirchlichen Bauamt Ostfriesland betreut erstmals eine regionale Verwaltungsstelle alle Gebäude für die insgesamt 130 Gemeinden der fünf beteiligten Kirchenkreise und nicht – wie bislang – nur die Kirchen und die Denkmäler.
 
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AUF DEM WEG ZU EINEM EHRENAMTSGESETZ
 
 
 
Um Ehrenamtliche noch besser zu unterstützen, soll nach einem Beschluss der Landessynode ein Ehrenamtsgesetz entwickelt werden. Bei einem Fachtag im Stephansstift Hannover haben rund 40 Teilnehmende jetzt wichtige Kernfragen für die Formulierung des neuen Gesetzes diskutiert.
 
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VERDIENSTKREUZ FÜR SEEMANNSMISSION
 
 
 
Der Cuxhavener Seemannsdiakon Martin Struwe (52) hat am Montag das Bundesverdienstkreuz am Bande bekommen. Er erhalte die Auszeichnung stellvertretend für das Team der Seemannsmission, sagte der Stader Regionalbischof Hans Christian Brandy, Vorsitzender der Deutschen Seemannsmission Hannover, bei der Feierstunde in Schloss Ritzbüttel.
 
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Termine
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  7. OKTOBER, HANSTEDT (ST. JAKOBI), 8. OKTOBER, WINSEN (ST. MARIEN), 18 UHR
   
  Mozart-Requiem mit Chor und Orchester
   
  60 Mitglieder eines Projektchores im Kirchenkreis Winsen führen gemeinsam mit Solistinnen und Solisten sowie Orchester zweimal das Mozart-Requiem auf. Das 30 Personen starke Orchester besteht aus Musikerinnen und Musikern der Musikschulen Hanstedt und Winsen.
 
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  15. OKTOBER, 17 UHR, HILDESHEIM, MICHAELISKLOSTER
   
  Jazz und Poesie zwischen den Kulturen
   
  Die Formation Ufermann und die Sängerin Hayat Chaoui spielen im Michaeliskloster in Hildesheim. In ihrem Programm „Salam“ treffen Jazz auf jahrhundertealte Traditionen, Lyrik auf Leben und der Orient auf den Okzident. Ein Projekt, das Religionen und Kulturen verbindet und nach dem Gemeinsamen sucht.
 
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  30. OKTOBER, 18 UHR, HANNOVER, VILLA SELIGMANN
   
  Diskussion: Judentum und Reformation
   
  Erstmals ist die Villa Seligmann Veranstaltungsort der Reihe „Was gesagt werden muss. Judentum und Reformation“. Landesbischof Ralf Meister, Eliah Sakakushev-von Bismarck, Direktor der Villa Seligmann, und Anne Gemeinhardt, Direktorin der Museen für Kulturgeschichte Hannover, diskutieren auf Einladung der Landeskirche und der Hanns-Lilje-Stiftung.
 
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