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10. Oktober 2023
 
 
TopThema
Solidarität mit Israel
 
Nach den Angriffen auf Israel haben am Montag in Hannover mehrere Hundert Menschen für Solidarität mit Israel und gegen den Terror der palästinensischen Hamas demonstriert. Unter den Teilnehmenden war auch der Bischofsrat der Landeskirche Hannovers mit Landesbischof Ralf Meister (2.v.l.), Dr. Petra Bahr, Dr. Hans Christian Brandy, Friedrich Selter und Dr. Adelheid Ruck-Schröder, ebenso der katholische Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer (l.) und der jüdische Verbandspräsident Michael Fürst (2.v.r.).
 
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Wochenspruch
 
 
 
Gefragt
DREI FRAGEN ZU traumasensibler Seelsorge...
 
 
...an Daniel Tietjen. Der Diplom-Religions- und Sozialpädagoge ist Leiter der Telefonseelsorge Elbe-Weser. Das rund 90-köpfige Team ist rund um die Uhr per Telefon, Chat oder Mail erreichbar. 
 
 
Herr Tietjen, heute, am 10. Oktober, ist Welttag seelischer Gesundheit. Manche Menschen belächeln dieses Thema noch immer. Doch zum Beispiel Traumata bedürfen einer Behandlung. Was erleben Sie bei der Telefonseelsorge? 

Tietjen: In der Tat haben wir bei der Telefonseelsorge häufig mit Menschen zu tun, die davon berichten, traumatisiert zu sein. Es ist dabei nicht so, dass die ehrenamtlich Mitarbeitenden, die in der Telefonseelsorge sitzen, dann irgendeine Diagnose geben, sondern die Menschen erzählen von sich. Sie sagen dann zum Beispiel, dass sie in Behandlung oder Therapie sind, weil sie aufgrund eines Geschehens traumatisiert sind. Das Thema Trauma ist bei uns in der Telefonseelsorge insbesondere durch den Faktor der Anonymität häufig präsent. Wir garantieren den Menschen, dass sie sich anonym melden können per Telefon, Chat oder Mail. Sie müssen dann keine Namen nennen, Rufnummern oder ähnliches. Diese Anonymität ist für viele ein Geschenk.

Das Motto des diesjährigen Weltgesundheitstages ist „Zusammen der Angst die Gewalt nehmen“. Was bedeutet das?

Tietjen: Zwar ist Angst nicht das Hauptthema, warum die Menschen traumatisiert sind, aber Angst ist meistens das aktuelle Gefühl der Menschen. Die Leute melden sich bei uns, weil sie durch irgendetwas, was sie antriggert, in eine Situation gekommen sind, wo sie Angst verspüren und dann dringend einen Kontakt brauchen. Sie brauchen Hilfe, wo sie sich im Gespräch entlasten können, sich mitteilen können. Wegen der Schweigepflicht kann ich nichts Konkretes nennen, aber ein paar Überbegriffe, warum traumatisierte Menschen bei uns anrufen: etwa Gewaltsituationen, Missbrauch oder Krieg. Am Anfang der Ukraine-Krise haben viele ältere Menschen angerufen. Es kam häufig die alte Angst zurück: Krieg auf dem europäischen Boden. Aber nicht nur von Älteren, sondern auch von jungen Menschen.

Im Chat haben wir Kontakt zu vielen jungen Menschen. Dann geht es um Suizid oder Depressionen. Da hören wir oft, dass die jungen Menschen einen Therapieplatz suchen, aber keinen bekommen. Sie nutzen unser Angebot dafür, um immer wieder ein Gespräch zu bekommen und in dieser für sie krisenhaften Situation sich entlasten zu können. Das ist mit traumatisierten Menschen auch so. Sie erleben eine Situation, wodurch eine alte Wunde aufreißt, und dann melden sie sich bei uns. Wir sind dann da und halten das gemeinsam aus.

Die Welt wird weiterhin von Krisen geschüttelt und Menschen brauchen Hilfe ganz unterschiedlicher Art. Was wünschen sie sich in Hinblick auf die Zukunft?

Tietjen: Wichtig ist, sich klarzumachen: Telefonseelsorge ist keine Therapie. Dort sitzen keine Therapeuten, keine Psychologinnen mit einer Art ‚Heilsversprechen‘, wie das zum Beispiel in der Therapie angelegt wird. Wir machen schon Seelsorge. Aber wir sind eben immer erreichbar und deswegen wenden sich auch viele Menschen an uns, die eigentlich eine Therapie brauchen. Diese Lücke zu füllen, ist anstrengend, diese Wartezeit zwischen den Plätzen. Da sind wir da. Aber natürlich kann das auch manchmal überfordernd sein. Der Wunsch ist, dass es ausreichend Angebote an Therapieplätzen, Beratungsplätze etc. für Menschen gibt, die akut ein Anliegen haben. Und das ist ja aktuell nach Region sehr unterschiedlich.

Mehr zum Thema Trauma und Seelsorge lesen Sie auf unserer Homepage.
 
 
 
SCHAUFENSTER
Gottesdienst-Entwurf zum Reformationstag
 
 
 
„Mutausbruch“-Bausteine für einen Gottesdienst am Reformationstag 2023 mit Texten, Gebeten, Liedvorschlägen und einer Abendmahls-Liturgie von Jochen Arnold und Andreas Hülsemann aus dem Michaeliskloster Hildesheim stehen jetzt zur Verfügung.
 
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Wärmewinter startet wieder
 
 
 
Der „Wärmewinter“ geht in die zweite Runde: EKD und Diakonie Deutschland laden ein, wieder Räume und Herzen zu öffnen. Auf der Kampagnen-Website und in den sozialen Medien finden sich Beispiele für #Wärmewinter-Aktionen, aktuelle Informationen und hilfreiche Materialien für Hilfesuchende und Engagierte.
 
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Christian Wulff beim Michaelis-Empfang
 
 
 
Alt-Bundespräsident Christian Wulff sieht die Demokratie in Deutschland in Bedrängnis. „Die größte Gefahr für die Zukunft ist politische Ignoranz und eine Entfremdung von unserer Demokratie“, sagte Wulff am Freitagabend als Gastredner beim Michaelis-Empfang des evangelischen Sprengels Stade.
 
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  Neue Folgen „Dingenskirchen“
   
  Pastorin Ina Jäckel aus Leer ist wieder sonntags um 16 Uhr im NDR-Fernsehen zu erleben. In vier neuen Folgen der Reihe „Dingenskirchen“ entdeckt sie an scheinbar alltäglichen Orten das Besondere und findet auch Antworten auf elementare Fragen. In der ARD-Mediathek sind die Folgen bereits abrufbar.
 
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  31. OKTOBER, 15 UHR, Hann. Münden
   
  Joachim Gauck beim Ökumenischen Reformationstag
   
  Die Ev.-luth. Stadtkirchengemeinde Münden, die Ev. reformierte Kirche und die Ev. Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) laden gemeinsam ein, mit Bundespräsident a.D. über Demokratie und sein Buch Erschütterungen zu diskutieren. Der Eintritt ist frei.
 
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  20. + 21. November, digital
   
  Tagung zu innovativen Projekten und die Rolle der Kirche
   
  Die Evangelische Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung Midi präsentiert die wichtigsten Erkenntnisse der 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung und lädt ein, den darin erkennbaren Hoffnungszeichen für die Kirchenentwicklung nachzuspüren.
 
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